Ein Wohnmobil bietet Individualität und kann eine echte Alternative zu einem Hotelurlaub sein. Es eignet sich für alle, die im Urlaub nicht nur an einem Ort bleiben, sondern verschiedene Regionen erkunden möchte. Wer nicht gleich ein Wohnmobil kaufen möchte, kann eines mieten. Dabei stellt sich die Frage, wie sicher man im Wohnmobil ist. Um möglichst sicher unterwegs zu sein, sollten Sie vor Ihrer ersten Urlaubsfahrt mit dem Wohnmobil einige kurze Strecken fahren. So lernen Sie das Fahrzeug kennen und können sich daran gewöhnen.
Was Sie beim Fahren mit dem Wohnmobil beachten sollten
Um einen Unfall mit einem Wohnwagen oder Wohnmobil zu vermeiden, sollten Sie sich zuerst an die neuen Dimensionen gewöhnen. Welchen Führerschein Sie benötigen, um ein Wohnmobil zu fahren, hängt vom Gewicht des Fahrzeugs ab. Für ein Wohnmobil mit einem Gewicht bis zu 3,5 Tonnen reicht der Führerschein Klasse B aus, also der normale Führerschein für PKW. Haben Sie Ihren Führerschein für PKW vor 1999 erworben, handelt es sich um den Führerschein Klasse 3. Mit ihm können Sie Wohnmobile bis zu einem Gewicht von 7,5 Tonnen fahren.
Ist Ihr Führerschein noch neuer und möchten Sie ein Wohnmobil mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen und bis zu 7,5 Tonnen fahren, reicht der PKW-Führerschein nicht aus. Sie benötigen dann einen Führerschein für LKW der Klasse C1. Mit ihm dürfen Sie Wohnmobile bis zu einem Gewicht von 7,5 Tonnen mit einem Anhänger von einem Gesamtgewicht bis zu 750 Kilogramm fahren.
Der Führerschein B96 ist noch relativ neu und berechtigt zum Fahren von Gespannen, also von Wohnmobilen mit Anhänger, mit einem Gesamtgewicht bis zu 4,25 Tonnen.
Tipp: Die Gewichtsangabe gilt immer für das Fahrzeug plus Passagiere plus Beladung. Haben Sie einen Führerschein Klasse B und möchten Sie ein Wohnmobil bis zu einem Gewicht von 3,5 Tonnen fahren, dürfen Sie das Gewicht mit der Beladung nicht überschreiten.
Ist ein Wohnmobil schwierig zu fahren?
Verfügen Sie bereits über einen Führerschein für LKW und genügend Fahrpraxis, dürfte das Fahren mit dem Wohnmobil kein Problem sein, da die Dimensionen ähnlich sind. Anders sieht es aus, wenn Sie bisher nur PKW gefahren sind. In diesem Fall ist die Fahrt mit einem Wohnmobil bis zu einem Gewicht von 3,5 Tonnen bereits eine Herausforderung.
Schauen Sie sich das Wohnmobil vor einer Reise zunächst von außen an und achten Sie auf die Länge und die Breite. So können Sie besser einschätzen, welche Fläche das Fahrzeug auf der Straße einnimmt. Achten Sie dabei auf die folgenden Aspekte:
- Abstand der Außenspiegel vom Fahrzeug
- Winkel, den die Außenspiegel auf der Fahrbahn abdecken
- ausholen beim Abbiegen
- wie weit das Heck ausschwingt
Achten Sie nicht nur auf die Länge und Breite, sondern auch auf die Höhe des Fahrzeugs. Das ist wichtig, wenn Sie Strecken mit Brücken oder Tunneln fahren. Die Länge kann bei Mautstellen wichtig sein, da die Maut mitunter abhängig von der Länge des Fahrzeugs berechnet wird.
Am schwierigsten ist das Einparken mit dem Wohnmobil. Wählen Sie Parklücken aus, die ausreichend groß sind. Häufig benötigen Sie eine Person, die Sie einweist. Stimmen Sie zuvor mit dieser Person alle wichtigen Zeichen ab, damit es beim Einparken nicht zu einem Unfall kommt.
Tipp: Üben Sie das Fahren mit dem Wohnmobil zunächst auf kurzen, Ihnen bekannten Strecken. Fahren Sie in Kurven und machen Sie sich mit den Bremsen vertraut. Gut geeignet ist der Parkplatz eines Einkaufszentrums oder Supermarktes an einem Wochenende, da er dann vergleichsweise leer ist.
Unfälle mit einem Wohnmobil vermeiden
Einen Unfall mit einem Wohnwagen oder Wohnmobil können Sie vermeiden, wenn Sie sich mit dem Fahrzeug vertraut machen und sich auf Ihre große Tour vorbereiten. Häufig kommt es zu Unfällen, wenn das Wohnmobil überladen ist. Achten Sie daher darauf, das Fahrzeug nicht zu überladen. Bei einer Überladung besteht die Gefahr, dass die Bremsen nicht mehr richtig funktionieren. Im Fahrzeugschein finden Sie Angaben über das zulässige Gesamtgewicht.
Denken Sie daran, die Ladung richtig zu sichern. Gerade bei einer Vollbremsung oder einem Ausweichmanöver kann die Ladung schnell zur Gefahr werden. Verstauen Sie schwere Gegenstände möglichst weit unten im Fahrzeug.
Halten Sie sich stets an die zugelassene Höchstgeschwindigkeit und fahren Sie eher defensiv. Vermeiden Sie Überholmanöver und unterschätzen Sie nicht die Dimensionen des Fahrzeugs. Fahren Sie möglichst nicht nachts und wählen Sie übersichtliche Strecken für Ihre Fahrt.
Kalkulieren Sie den Bremsweg ein, der bei einem Wohnmobil deutlich länger als bei einem PKW ist.
Bei einem Unfall richtig verhalten
Nicht immer lässt sich ein Unfall mit einem Wohnwagen oder Wohnmobil vermeiden. Kommt es zu einem Unfall, ziehen Sie die Warnweste an und sichern die Unfallstelle mit einem Warndreieck.
Nun gilt es, den Rettungsdienst über die 112 zu rufen und auch die Polizei zu verständigen. Leisten Sie Erste Hilfe und bleiben Sie bei den verletzten Personen, bis der Rettungsdienst eintrifft. Informieren Sie den Rettungsdienst über den Unfallhergang. Tauschen Sie mit dem Unfallgegner Kontaktdaten aus.
Denken Sie bei einem Stau immer daran, eine Rettungsgasse zu bilden. Das ist auch wichtig, wenn Sie nicht in einen Unfall verwickelt sind.